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Stüdlgrat (Großglockner)

Montag Abend, Anruf vom Charly: s'Wetter wird schön, ich hab Mittwoch bis Freitag frei, gehma Stüdlgrat?
Gesagt getan, Anreise zum Lucknerhaus am Mittwoch Vormittag, von Wiener Neustadt immerhin 5h, es folgt ein gemütlicher Aufstieg zur Luckner Hütte, erste Pause, ein Suppe als Mittagessen als Beilage einen super Ausblick auf den Glockner und die Südwand.
Schön zusehen ist der linke Grat, unser geplanter Aufstieg, der Stüdlgrat.

 

 

Weiter geht es auf einer "Autobahn" links rauf in einen Sattel zur Stüdlhütte. Die Stüdlhütte wirkt mit ihrem Rundbau obwohl sie schon 20 Jahre alt ist, sehr futuristisch. Auf der Hütte, wie nicht anders erwartet, full house und reges Treiben. Wir quartieren uns ein, und packen den Rucksack um, es geht heute noch weiter. Da wir leicht Zeit haben gehen wir mit der Kletterausrüstung die wir am Stüdlgrat brauchen werden noch auf den Teischnitzkees und platzieren es am Einstieg, damit wir Morgen nicht alles schleppen müssen.

 

Es folgt ein Abend mit einem Weltklasse Buffet als Abendessen auf der Stüdlhütte, gefolgt von einer unruhigen Nacht, wo die ersten Seilschaften ab 2:00 Uhr früh rumkramen (was auch immer die von 2 bis 4 da machen, außer dafür zu sorgen das niemand schlafen kann...). Um 5:20 Uhr geht es für uns los, am Weg zum Einstieg überholen wir, dank des leichten Gepäcks die ersten 2 Seilschaften. Am Einstieg sollte man sich rechts halten, die Tschechen und die Seilschaft aus Potschach habe die Topo offensichtlich nicht gelesen und sind den unzähligen Verhauern links rauf gefolgt. Es dauerte nicht lange bis sie ihren Irrweg erkannten und sie via Querung unseren Spuren folgten.
Die Bedingungen am Grat waren gut, es hat die letzten Tage 10cm Neuschnee gegeben, am Tag begann es abzutauen, in der Nacht wurde bei entsprechenden Minus alles mit Wassereis überzogen. Trotzdem gingen wir bis zum Frühstückplatz Seil- und Steigeisen frei.

 

Angeseilt, wurde am laufenden Seil geklettern, ein wunderbarer Anstieg, so fordernd das er nicht überlaufen ist, so einfach das man am laufenden Seil klettern kann.

 

Am Gipfel angekommen, wie auf allen Prestige Bergen, reges Treiben von "echten Bergfex'n". Geschätze 50% der "Bergsteiger" hatten noch nie zuvor Steigeisen an, oder sind am Seil gegangen... ohne Worte, ein Theater...

 

Der Ausblick war dank dem 1A Wetter trotzdem ein Hammer, auch unsere Besteigungszeit mit 3:50h von der Stüdlhütte war nicht so schlecht. Dafür sollte der Abstieg über den Normalweg dank der vielen Gipfelstürmer sich etwas ziehen. Charly und ich hielten uns aber nicht lange mit anstehen auf und umrundeten 5 oder 6 Seilschaften mit bis zu 5 Teilnehmern bis zum Glocknerleitl.

 

Nach einer Stärkung auf der Adlersruhe (Erzherzog Johann Hütte), von wo aus man einen wunderbaren Blick auf den Stüdlgrat hat, ging es via Mürztalersteig ins Tal.

Sehr eindrucksvoll im negativen Sinn war dabei zu sehen wie es unseren Gletschern geht... ich kenne ja selbst die Dachsteingletscher aus meiner Kindheit und heute, was noch davon übrig ist. Auch am Glockner ist der Gletscher Rückgang enorm, nicht nur die Pasterze. Alle Gletscher haben geschätzte 50 bis 100% (ja 100%, alles weg...) ihrer Masse verloren, das wenige was noch da ist langt natürlich nur mehr halb so weit ins Tal...
Und trotzdem gibt es Leute auf der Welt die behaupten die Erderwärmung gibt es nicht und wenn es sie gibt, sind wir die Menschheit nicht daran schuld... sehr traurig...

 

 

 

Charly und Hermann am Großglockner
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